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Rezepte für Anfänger mit Fermentation

Für Anfänger in der Fermentation ist es eine gute Idee, mit möglichst einfachen Rezepten zu beginnen, damit ihr eine Beziehung zur Fermentation aufbauen und genug Geduld aufbringen könnt, um so lange wie möglich selbstgemachte lebende Produkte herzustellen. Und auch beim Verzehr sollte man sich Zeit lassen und langsam anfangen - am besten erst einmal fermentierte Gemüsesäfte schlürfen, denn die sind am schonendsten für die Verdauung. 

Warum ist es wichtig, langsam mit Fermenten zu beginnen?

Fermentierte Produkte führen probiotische Bakterien in den Verdauungstrakt ein. Wenn sich in unserem Darm weniger probiotische und überwiegend pathogene Stämme befinden (was durch das städtische Umfeld, Arbeitsstress, Lebensstil und Antibiotikabehandlungen recht häufig der Fall ist), wird durch die Einführung probiotischer Lebensmittel ein allmählicher "Kampf" gegen die Pathogene ausgelöst, die beim Absterben verschiedene Toxine freisetzen, die unangenehme Symptome verursachen können - Blähungen, Durchfall, Verstopfung und mehr.

Enzyme, die nicht altern

Zu Beginn ist es wichtig, die Hygiene bei der Herstellung nicht zu vergessen und alle Utensilien und das Geschirr gründlich zu spülen oder mit heißem Wasser abzukochen. Wenn ihr dann alles vorbereitet habt, kann es losgehen. Wie wäre es mit dem besten und preiswertesten hausgemachten Ferment - Rote-Bete-Kwas?

Rezept
  • Rote Bete
  • Himalaya Salz
  • Gefiltertes Wasser

Wascht und schneidet eure Rote Bete am besten in größere Stücke von etwa 4 cm Größe. Gebt das Wasser und etwa 2 Esslöffel Salz pro 1 Liter Wasser hinzu. Dann lasst die Rote Bete mit Wasser und Salz bedeckt bei Zimmertemperatur 7-10 Tage lang fermentieren.

Ihr könnt auch Knoblauch oder Ingwer hinzufügen, um den Geschmack zu verändern. Der so entstandene Kwas kann vor den Mahlzeiten getrunken werden, um die Verdauung besser in Gang zu bringen. Wenn das Ferment zu stark ist, kann es mit Wasser leicht verdünnt werden.

NUTZEN: Die Rote Bete ist ein sehr interessantes Lebensmittel, allein schon wegen ihrer Vorteile für den Körper: Sie unterstützt unsere Entgiftungsmechanismen, fördert die Verdauung und reguliert den Blutdruck. Sie enthält auch viele Mineralien und Vitamine wie Kalium, Eisen, Mangan, Vitamin B9 und Vitamin C. (1)

Die zweite und ebenso einfache Fermentationsmethode, die ideal für Anfänger ist, ist das Rezept unserer Großmütter, das euch mit genügend hochwertigen Mineralien und Vitaminen für die kältere Jahreszeit versorgt: Sauerkraut, das in unserer Region die längste Tradition hat. 

Rezept
  • Ein Kohlkopf (weiß/rot)
  • Himalaya Salz

Schneidet den Kohl in feine Streifen und salzt diese dann idealerweise in einem Verhältnis von 1 Esslöffel Salz pro 1 kg Kohl. Hebt ein kleines Blatt Kohl für später auf. Anschließend den zerkleinerten und gesalzenen Kohl gut auspressen, damit genügend Saft austritt (das Salz hilft dabei). Sobald der Kohl weich geworden ist und genug Saft abgegeben hat, gebt ihr ihn in ein Glas und stampft ihn gut fest.

Legt das übrige Blatt, das ihr aufbewahrt habt, oben auf, damit der Kohl nicht mit der Luft in Berührung kommt und verschließt nun das Glas. Lasst  das Ganze etwa eine Woche lang auf dem Küchentisch stehen - die Dauer der Gärung hängt von der Temperatur ab. Jeden zweiten Tag kann man das Glas vorsichtig vom angesammelten CO2 befreien, den Kohl allmählich probieren (immer mit einem sauberen Löffel!) und ihn letztendlich in den Kühlschrank stellen, wo die Gärung bis zum Verzehr anhält.

NUTZEN: Kohl enthält viele wichtige Mineralien und Vitamine für unseren Körper. Zu den wichtigsten gehören Vitamin C, Natrium, Kupfer, Vitamin K1 und viele andere wichtige Vitamine und Mineralien für unsere Entwicklung. (2) Eine interessante Tatsache ist, dass Sauerkraut einen viel höheren Vitamin-C-Gehalt hat als roher Kohl.

Jedes dieser Rezepte kann auch in einer komplexeren Version zubereitet werden, z. B. besteht die Möglichkeit, zusätzliche Gewürze hinzuzufügen, um das Ferment zu würzen und auf die nächste Stufe der Köstlichkeit zu bringen. Es ist immer möglich, dem Kohlferment ein wenig anderes Gemüse hinzuzufügen, z. B. Karotten, Ingwer, Kurkuma oder was immer ihr mögt. 

Am Anfang ist es gut, keine Angst vor dem Ausprobieren, Spielen und Verkosten zu haben. Probiert also ruhig alle Formen und Eigenschaften des Fermentierens aus, die ihr nach und nach an eure eigenen Vorlieben und euren Geschmack anpassen könnt.

1- https://www.healthline.com/nutrition/foods/beetroot#plant-compounds
2- https://www.healthline.com/nutrition/benefits-of-sauerkraut#digestion